1896 – 2021
125 Jahre Kirche Kleinenbremen
Bau einer neuen Kirche
In der Sitzung des Presbyteriums am 29. Februar 1892 „ … wurde einstimmig beschlossen von dem im Jahre 1883 gefaßten Beschluße einer Renovierung der Kirche abzusehen und eine ganz neue Kirche zu bauen, so daß der Turm stehen bleibt. Die Kirche soll außen aus Sandsteinen , inwendig aus Backsteinen u. mit steinernen Gewölben in Kreuzform gebaut werden u. so, daß eine Kirchenheizung durch Öfen angelegt werden kann. Die Zahl der Sitzplätze soll 1000 betragen.“
Diesem Beschluß stimmte die größere Gemeindeversammlung am 8. März 1892 zu. „…Der Baucommission wurde der Auftrag gegeben, mit dem Architecten Hutze über die Kosten und den Plan des Baus zu verhandeln….
Am 4. April 1892 wird vom Baumeister Hutze eine Bauskizze vorgelegt, „welche 963 feste Sitze und 120 Zugsitze aufweist u. auf c. 90.000 M veranschlagt ist. … nur soll zu den 2 Seiteneingängen, die dann schmaler gehalten werden können, ein Mittelgang in der Kirche angelegt werden, welcher gerade auf den Altar zuführt.“
Presbyterium beschließt Neubau
Das Presbyterium beschließt am 25. Oktober 1892 „die Baucommission zu beauftragen, mit dem Baumeister Hutze den Bauvertrag abzuschließen … mit der Bedingung, daß im Frühjahr 1893 der Neubau angefangen werden kann.“
24. November 1892 „Da in der Gemeinde kein passendes Gebäude sich findet, welches zu einer Nothkirche eingerichtet werden“ kann, soll geprüft werden, ob die Nothkirche in Lerbeck „angekauft werden kann“.
Nachdem der Mauermeister Wickenkamp der Kirchengemeinde zunächst zugesagt hatte, ihr die Nothkirche für die Zeit des Neubaus für 1000 Mark zu überlassen, teilt der Pfarrer am 3. März 1893 mit, daß der Maurermeister Wickenkamp diese verkauft hat. Das Presbyterium „beschließt nun, die Scheune auf dem Pfarrhofe nach der Westseite hin zu einer Nothkirche in der Weise auszubauen, daß die jetzige Scheune um 10 m verlängert wird; der Bau soll massiv ausgeführt werden.“
Schadenersatz bei nicht fristgerechter Vollendung
29. Mai 1893 „Der Architect Hutze aus Porta verpflichtet sich, den Neubau bis zum 1. October 1895 zu vollenden, so daß die Kirche dann eingeweiht werden kann. … Wird die Kirche nicht zu dem festgesetzten Termine fertig, so ist die Gemeindevertretung berechtigt 3000 Mark Schadenersatz zu fordern.“
In der Sitzung vom 26. November 1894 genehmigt das Presbyterium die Mehrkosten für den Höherbau des Kirchturms. „Da nun durch das Kirchendach das Schall-Loch nach Osten am Thurm vollständig zugebaut wird, alle Gemeindemitglieder also, welche nach jener Seite hin wohnen, das Läuten künftig nicht mehr hören können, so ist Presbyterium der Ansicht, daß diese 5000 Mark Mehrkosten für den Höherbau des Thurmes bewilligt werden müssen. Die ganze Kirche wird dadurch auch eine schönere Aussicht bekommen, auch können die Zifferblätter der Uhr höher als bisher angebracht und daher von allen besser gesehen werden. Presbyterium bewilligt also im Ganzen für den Neubau der Kirche 100.000 Mark.“
Schadenersatz bei nicht fristgerechter Vollendung
In seiner Sitzung am 10. Januar 1895 beschließt das Presbyterium „… dem Herrn Baumeister Hutze in Anerkennung dafür, daß er den Kirchenbau so billig herstellt, 500 Mark zu zahlen, aber unter der Bedingung, daß die Kirche Himmelfahrt 1896 vollständig fertiggestellt,…“.
Am 4. Dezember 1896 verliest der Praeses des Presbyteriums „ein Schreiben des Herrn Generalsuperintendenten D. Nebe vom 3. Nov. cr, worin dieser dem Pre mittheilt, daß der Herr Architect Hutze sich verbürgt hat, den Neubau der Kirche in der Zeit vom 14.—19. Dec. zu vollenden und als Tage der Kirchweih den 15. oder 16. oder 17. Dec. proponirt. Pre wählt davon den 16. December.“
